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HerbstLeader – Lokale Aktionsgruppen der Landgesellschaft fit für 2013

Vier Mitgliederversammlungen liegen hinter den beiden Leadermanagerinnen der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH. Viermal Aufnahme neuer Mitglieder, viermal Vorstellung neuer Projekte, viermal Beschluss über der Bewilligungspriorität der anerkannten Projekte für das nächste und letzte vollständige Jahr der aktuellen EU-Förderphase.

Alle 23 Leader-Regionen in Sachsen-Anhalt eröffnen dieser Tage die Leader-Saison 2013. Leader, gesprochen „Lieder“, ist dabei weniger ein Förderprogramm als eine Methode, die Einwohner vor Ort an der zukünftigen Entwicklung ihres Lebensumfeldes zu beteiligen.

Zu den wichtigsten Terminen im Jahreskalender der Leadermanager gehören daher die Treffen des Entscheidungsorgans einer jeden Gruppe: der Mitgliederversammlung.

Mitgliederversammlung der LAG „Zwischen Elbe und Fiener Bruch“ am 7. November auf  dem Reiterhof in Pietzpuhl

Schon Anfang November hatten Leadermanagerin Heike Winkelmann die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Zwischen Elbe und Fiener Bruch“ in die Räumlichkeiten des Reiterhofes „Eichenhof“ in Pietzpuhl geladen. Dort wurden im letzten Jahr mit Unterstützung der LAG die Wege und Grünflächen um die Wohn- und Pensionsgebäude erneuert. Mitgliederversammlungen sind eben immer auch Projektbesichtigungen.

21 neue zukünftige Möglichkeiten dazu präsentierten sich am Abend den Mitgliedern. Ihr mehrheitlich positives Votum ist Voraussetzung für den Erhalt eines Bonus‘ zum Fördersatz der einer Unterstützung zugrunde liegenden Förderrichtlinie. So plant die Agrargenossenschaft Hohenseeden eG, zukünftig Wildfleisch selbst zu verarbeiten und zu vermarkten, möchte das Ehepaar Grimme seinen Demeter-Bauernhof um eine Reittherapie erweitern und Wilhelm Westphal die Fassade sowie das bekannte Wasserrad seiner Bocksmühle erneuern.

Stimmberechtigt waren zu diesem Zeitpunkt auch zwei neue Mitglieder der LAG. Die Studenten Christin Voigt (Hochschule Magdeburg-Stendal) und Philipp Sievert (Hochschule Harz) stellten nicht nur einen Antrag auf Mitgliedschaft in der LAG, sondern präsentierten zugleich mit dem Pfarrhof Reesen eines der 21 Projekte. Der Heimatverein des kleinen Burger Ortsteils plant hier die Wiederbelebung eines alten Vierseitenhofes, um darin ein generationenübergreifendes Zentrum für die vitale Dorfgemeinschaft aufzubauen.

Mitgliederversammlung der LAG „Unteres Saaletal und Petersberg“ am 15. November 2012 in den Räumen der Gemeindeverwaltung Petersberg, Bestandteil der Neuen Mitte Wallwitz

Die Lokale Aktionsgruppe „Unteres Saaletal und Petersberg“ traf sich Mitte November in der wahrlich viel sagenden Neuen Mitte Wallwitz. Mit Unterstützung der LAG entstand hier in der Einheitsgemeinde Petersberg ein neues Gemeindezentrum, mit kleinem Einkaufsmarkt, Bankfiliale, Friseur und Seniorenzentrum. Überzeugt hat das Konzept nicht nur die Einwohner, sondern auch die Leader-Bewilligungsbehörden des Landes, die das Projekt jetzt in den bundesweiten Wettbewerb der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume schicken.

Abgestimmt werden kann im Internet noch bis Mitte Dezember unter: http://www.netzwerk-laendlicher-raum.de/beispiele/wettbewerb-2012/neue-mitte-wallwitz/

Eine derart weitläufige Werbung erhoffen sich auch einige der 53 für 2013 vorgesehene Projekte, u.a. das Jugendcamp in Köllme oder die Sanierung der Grimschleber Domäne. Dafür stehen der LAG insgesamt noch 1,73 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern zur Verfügung. Diese müssen zusätzlich mit nationalen Mitteln kofinanziert werden.

Für Leadermanagerin Antje Böttger ging es nur wenige Tage auch in der LAG „Bördeland“ ums Ganze, das ganze Jahr 2013. Getroffen hatten sich die Mitglieder auch hier in einer mit Hilfe der LAG unterstützten Lokalität. Das Gemeindezentrum in Hohendodeleben, genannt „Pferdestall“ bot den Rahmen für die Aufnahme vier neuer Mitglieder, die Anerkennung 22 neuer Projekte und die Verabschiedung der Prioritätenliste 2013. Diese listet die 35 Projekte für nächstes Jahr entsprechend ihrer bei der Bewertung erreichten Punktzahl und ist dann Bewilligungsgrundlage der Ämter für Landwirtschaft, Forsten und Flurneuordnung.

Bei vollständiger Einreichung aller Antragsunterlagen bis Mitte Februar kann beispielsweise das Landhotel Schwarzer Adler aus Osterweddingen bei der Sanierung einer Scheune, der Förderverein Biere e.V. oder die Landhandel Schmidt GbR auf eine Unterstützung hoffen.

Die vierte von Heike Winkelmann zusammen mit Dr. Bock & Partner Consult GbR betreute LAG müsste nicht „Mittlere Altmark“ heißen, sondern „Große Altmark“.

Nicht nur in ihrer geografischen Ausdehnung, auch in ihrer Aktivität trumpfte die LAG bei ihrer Mitgliederversammlung auf. Gastgeber was dieses Mal der Märchenpark und Duftgarten Salzwedel, in dem 2011 entstand mit viel Liebe zum Detail und der Unterstützung der LAG die kunterbunte Spielscheune entstanden war. Quasi die wetterfeste Variante für Spiel, Spaß, Rutschen, Klettern und Hüpfen.

60 neue Projektvorschläge wurden den Mitgliedern im Waldhaus der Anlage zur Diskussion gestellt. Beachtlich, setzte die LAG doch seit 2008 insgesamt 78 um, darunter beispielgebende Vorhaben wie der Umbau einer Schule zu einer Betreuungseinrichtung in Meßdorf oder die Errichtung eines Bildungszentrums für Nachhaltigkeit im Ökodorf Siebenlinden. Innerhalb der Regionalstrategie Daseinsvorsorge werden zudem Modellprojekte in Kalbe (Milde) und Kläden umgesetzt.

Schlagendes Argument für die zahlreichen Ideenträger ist wie bei anderen Gruppen auch das nahe Ende der aktuellen Förderperiode Ende 2013. Zwar bestehen an der Fortsetzung der Leaderstrategie im Land Sachsen-Anhalt keinerlei Zweifel, wohl aber noch am konkreten Starttermin.

Derzeit steht das Land in engem Kontakt zu den Akteuren des ländlichen Raumes, um sie aktiv in die Programmerarbeitung einzubeziehen. Wiederkehrende Themen sind dabei ein möglicher Multifondsansatz, sprich die Ausweitung der Leaderstrategie auch auf die beiden anderen Strukturfonds EFRE und ESF sowie die auch ohne diese Erweiterung erhöhten Anforderungen an die Regionalen Entwicklungskonzepte.

Die Träger der Leadermanagements, zumeist Landkreise, werden in den nächsten Wochen darum die Verträge dieser wichtigen Dienstleister bis Ende 2014 verlängern, um die bisherige Förderphase umfassend abschließen sowie die kommende ausreichend vorbereiten zu können.  

Weitere Informationen zu den Lokalen Aktionsgruppen finden sie auf folgenden Homepages:

LAG Zwischen Elbe und Fiener Bruch: http://www.leader-elfi.de/

LAG Unteres Saaletal und Petersberg: http://www.leader-saale-petersberg.de/

LAG Bördeland: http://www.lag-boerdeland.de/

LAG Mittlere Altmark: http://www.mittlere-altmark.de/