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Anpassungsstrategien im Klimawandel – Teil 1: Regionales Wassermanagement

Wasser - eine knappe Ressource intelligent nutzen

Die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt ist ein kompetenter Partner beim drängenden Thema des regionalen Wassermanagements.

Zu wenig Niederschläge, sinkende Grundwasserspiegel, stetig neue Wärmerekorde - in vielen Regionen Europas sind zunehmende Wasserknappheit und Dürren bereits Realität und werden sich in den kommenden Jahren weiter verstärken.

Auch in Sachsen-Anhalt wird das Thema Wassermanagement zukünftig eines der drängendsten Probleme sein, wofür frühzeitig Lösungsansätze gefunden werden müssen. Die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt beschäftigt sich bereits seit acht Jahren intensiv mit diesem Themenfeld. Nach Wassermanagement-Projekten an der Schwarzen Elster sowie am Zehrengraben und am Tanger in der Altmark begleitet die Landgesellschaft aktuell den Prozess zum Nachhaltigen regionalen Wassermanagement im Westfläming. Diese Region zählt bereits heute zu den wasserärmsten Landschaften in Ostdeutschland, was sich den Klimaprognosen zufolge in den kommenden Jahrzehnten noch verschärfen wird.

Regionales Wassermanagement

Laut der Klimavulnerabilitätsstudie für Sachsen-Anhalt, an der die Landgesellschaft den Fachteil „Auswirkungen auf die Landwirtschaft“ bearbeitet hat, ist für den Westfläming bis zum Jahr 2100 mit einer Verringerung der klimatischen Wasserbilanz um 250 Millimeter bezogen auf die aktuellen Werte zu rechnen. Eine Aussicht, die zum aktiven Handeln zwingt.

„Wir bringen die verschiedenen Akteure aus Landwirtschaft, Forst, Naturschutz, Trinkwasserverbänden und den Kommunen mit ihren jeweiligen Interessen an einen Tisch mit dem Ziel, Verständnis füreinander zu entwickeln sowie Konflikte zu minimieren und ein Leitbild zu entwickeln, mit dem alle einverstanden sind“, sagt Dr. Cornelia Deimer von der Landgesellschaft, die mit dem Landwirtschaftsverein Westfläming e. V. sowie dem Mitteldeutschen Institut für angewandte Standortkunde und Bodenschutz (MISB) in Halle (Saale) das Projekt betreut.

Regionales Wassermanagement

Aufgrund der sich zuspitzenden Wasserknappheit wächst auch bei den unterschiedlichen Interessensgruppen die Einsicht, dass man nur gemeinsam im Kompromiss und nicht im Gegeneinander die komplexe Problemlage bewältigen kann.

„Die Wissenschaft machte bereits vor Jahrzehnten auf das Problem aufmerksam. Dazu kommt die Tatsache, dass wir in Sachsen-Anhalt bis 2009 sehr feuchte Jahre hatten und das Thema Trockenheit kein Thema war. Die Trockenheit kommt nun wie eine Walze in unser Bewusstsein.  Aktuell befinden wir uns in einer Umbruchphase, in der noch niemand so recht weiß, wo es langgeht“, erklärt Dr. Michael Steininger vom MISB, der für die Landgesellschaft das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Umso wichtiger ist es, neue Ansätze auszuprobieren und Gewohnheiten zu hinterfragen sowie andere Perspektiven einzunehmen. Deshalb sind Initiativen wie das Projekt „Wasser für den Westfläming - ein Regionales Management zur Erhöhung des Wasserdargebots im Westfläming“ so wichtig. Das Vorhaben wird als Leuchtturmprojekt für zwei Jahre vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert, was den Stellenwert des Vorhabens unterstreicht. Nach einer grundlegenden Analyse der Situation im Westfläming gilt es im Konsens einen Ansatz zu entwickeln, um den Wasserrückhalt zu erhöhen und mithilfe einer Kombination aus ökologischen und technischen Maßnahmen die Wassernutzung zwischen den Akteuren abzustimmen. So ist beispielsweise eine Mehrfachnutzung von Wasser denkbar.

Bei der Schlüsselfrage, wie die unterschiedlichen Nutzerinteressen aufeinander abgestimmt und durch ein zentrales Wassermanagement organisatorisch und methodisch gesteuert werden können, kommt der Landgesellschaft eine besondere Rolle zu. „Wir sind durch unsere vielfältigen Arbeitsfelder gut vernetzt und haben zu allen Projektpartnern ein vertrauensvolles Verhältnis. Das ist eine gute Grundlage, um als neutraler Vermittler akzeptiert zu werden“, so Dr. Cornelia Deimer.

Das Thema Wasser ist für die Landgesellschaft kein Neuland. Neben den Themen Bewässerung, Staumanagement und Wasservorsorge werden seit vielen Jahren beispielsweise auch für den Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt vielfältige Gewässerentwicklungskonzepte im Bundesland umfangreich begleitet.

„Zukünftig wird kein Landkreis darum herum kommen, sich den drängenden Fragen zum Klima- und Wassermanagement  zu stellen und diese anzugehen. Als Dienstleister und souveräner Ansprechpartner stehen wir bei diesem Thema zielführend zur Seite“, sagt Armin Oehl, Leiter der Außenstelle Halle (Saale) der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt.

Förderprogramm für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Das Bundesumweltministerium fördert seit 2011 mit dem Programm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" lokale und regionale Projekte, die Antworten auf die Folgen der Erderwärmung wie Hitzeperioden, Hochwasser oder Starkregenereignisse liefern und die Anpassung an den Klimawandel unterstützen.

Das Förderprogramm ist Teil der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel" mit dem Ziel, die systematische Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels in den Planungs- und Entscheidungsprozessen öffentlicher und gesellschaftlicher Akteure anzuregen und zu unterstützen – insbesondere auf kommunaler und lokaler Ebene. Das Förderprogramm setzt dabei auf Ergebnisse, die auf ähnlich betroffene Regionen und Akteure übertragbar sind.